1.6 Sind Eingriffe nötig?
Medikamente und die Anpassung Ihres Lebensstils reichen manchmal als Therapie nicht aus – insbesondere bei einer fortgeschrittenen Herzinsuffizienz. Medizinische «Hilfsmittel» (Implantate) können dann eine Lösung sein.
- Implantierbarer Defibrillator (ICD)
Bei einer schweren Herzinsuffizienz besteht die Gefahr einer gefährlichen Herzrhythmusstörung. Ein implantierbarer Defibrillator (ICD) bemerkt diese Störung und kann diese durch Überstimulation und – wenn nötig – durch einen Elektroschock beenden. - Herzschrittmacher (CRT)
Bei einer schweren Herzinsuffizienz pumpen die beiden Herzkammern nicht mehr gleichzeitig, sondern zeitversetzt. Durch die schlecht koordinierte Pumpfunktion des rechten und des linken Herzens werden der Blutfluss beeinträchtigt und die Pumpleistung vermindert. Ein spezifischer Herzschrittmacher kann die Herzkammern wieder miteinander in Einklang bringen und die Pumpleistung deutlich verbessern. Man nennt diese Therapie auch kardiale Resynchronisationstherapie oder CRT. Oft sind diese CRT-Geräte gleichzeitig mit einer Defibrillatorfunktion wie bei einem ICD ausgestattet. - Herzunterstützungspumpe (VAD)
Bei einer sehr fortgeschrittenen Herzinsuffizienz braucht das Herz womöglich eine mechanische Unterstützung. Solche Systeme nennt man Kunstherz, Herzunterstützungspumpe oder «Ventricular Assist Device» (VAD). Es handelt sich dabei um eine Pumpe, die entweder die linke oder beide Herzkammern unterstützt. Die Geräte werden in der Regel direkt in die Herzspitze implantiert, die Steuereinheit befindet sich ausserhalb des Körpers und ist über Kabel mit dem Gerät verbunden. Diese Herzunterstützungssysteme werden oft zur Überbrückung bis zur Herztransplantation eingesetzt. Personen, die keine Empfänger für ein Spenderherz sind, können solche Geräte auch als dauerhafte Unterstützung für ihr sehr schwaches Herz erhalten. - Andere Eingriffe
Je nach Erkrankung sind auch andere Eingriffe nötig, beispielweise eine Bypass- oder Herzklappenoperation.