2.5 Meinen Alltag anpacken
Bei einer Herzinsuffizienz verändert sich im Alltag einiges. Sie brauchen zum Beispiel zwischendurch häufiger Ruhepausen. Das heisst aber nicht, dass Sie ab sofort auf alles verzichten müssen. Im Gegenteil: Finden Sie heraus, womit Sie gut im Alltag zurechtkommen und wann Sie möglicherweise Hilfe und Unterstützung brauchen.
- Arzttermine
Aufgrund Ihrer Krankheit müssen Sie häufiger zum Arzt oder zur Ärztin als früher. Bereiten Sie sich auf die Arzttermine gut vor, um auch davon zu profitieren. Die Schweizerische Herzstiftung hat dazu einen Leitfaden erstellt, der Sie optimal auf das Gespräch vorbereitet. - Reisen in die Berge
Eine Höhe bis 1500 Meter ist für Herzpatienten meist unproblematisch. Wenn Ihre Herzinsuffizienz stabil ist, liegen sogar bis zu 2500 Meter drin. Planen Sie vor Wanderungen in der Höhe eine Anpassungszeit von 2 bis 3 Tagen. Besprechen Sie vor den Ferien mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, welche Wanderungen für Sie gut machbar sind. - Flugreisen
Im Prinzip ist gegen Reisen bei einer Herzinsuffizienz nichts einzuwenden. Kurze Flugreisen bis zu 90 Minuten führen in der Regel nicht zu Beschwerden. Bei einer leichten bis mittelschweren Herzinsuffizienz dürfen Sie sogar längere Flugstrecken in Angriff nehmen. Im Falle einer schweren Herzinsuffizienz sind längere Flüge hingegen nicht ratsam oder sollten mit Ihrem Arzt besprochen und vorbereitet werden. Sollten Sie eine längere Reise planen, besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. - Autofahren
Herzinsuffizienz-Patienten können in der Regel ein Privatfahrzeug fahren. Eine schwere Herzinsuffizienz, insbesondere bei gleichzeitig bestehenden Herzrhythmusstörungen, beeinträchtigt jedoch die Fahrtauglichkeit. Trägern eines implantierten Defibrillators (ICD) ist das Führen eines PKWs unter gewissen Bedingungen erlaubt – aber es wird davon abgeraten. Ausdrücklich verboten hingegen ist das Lenken eines Fahrzeugs zu beruflichen Zwecken. - Sex
Patienten mit einer Herzerkrankung fragen sich oft, ob sie noch Sex haben dürfen. Befürchtungen sind in den meisten Fällen unbegründet. Solange keine Atemnot, kein Schwindel und kein stärkeres Druckgefühl im Brustkorb empfunden werden, besteht kein Grund zur Sorge. Allerdings beeinträchtigt eine fortgeschrittene Erkrankung die sexuelle Leistungsfähigkeit. Gewisse Medikamente können die sexuelle Leistungsfähigkeit weiter herabsetzen und beim Mann Erektionsstörungen und Impotenz hervorrufen. Sprechen Sie offen mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin und auch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin darüber, um den «Leistungsdruck» zu verringern oder nach Alternativen zu suchen.